Ihrer letzten Sommer verstorbenen Mutter Jane Birkin setzte Charlotte mit dem Dokumentarfilm „Jane par Charlotte“ kurz vor ihrem Tod ein Denkmal, ihrem Vater posthum nun mit einem Museum und diesem Haus, dem Ort ihrer Kindheit. Jetzt ist das 130-Quadratmeter-Refugium eines der begehrtesten Geisterhäuser von Paris. Die Wartelisten – endlos lang und schnell ausgebucht. Die ersten 15.000 Eintrittskarten sollen in nur einer Stunde online ausverkauft gewesen sein. Nur sechs Besucher pro Rundgang, immer nur zwei auf einmal, dürfen alle zehn Minuten eintreten. Fotos und Videos strengstens verboten, damit der Zauber des Ortes, das Gefühl einer intimen Begegnung, erhalten bleibt.
Jeder Besucher bekommt ein Headset, auf der Charlotte mit flüsternder Stimme, auf Englisch und Französisch, durch die schwarz tapezierten Räume auf zwei Etagen führt. „Ich wollte immer lieber hier hinkommen, als auf den Friedhof zu gehen“, erzählt sie. „Als mein Vater starb, hatte ich so etwas wie eine Trauerverweigerung. Jeder hat ihn für sich beansprucht: Hier gab es diese Tür, die geschlossen werden konnte, wo ich mich sammeln konnte, und ich habe schnell daran gedacht, daraus ein Museum zu machen.“
Über 30 Jahre ließ sie sich Zeit, ihre Idee reifen zu lassen. Vielleicht brauchte es genau so lang, um die Zeitreise heute so aufregend und berührend zu machen.
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