Man lernt auf dem Weg auch viele fun facts: Zum Beispiel, dass das Wort Sport erst im 19. Jahrhundert entstand, als Anglizismus des altfranzösischen Begriffes „desport“, was so viel Zerstreuung oder Vergnügen bedeutet. Auch Tennis kommt aus dieser Zeit: Bevor die Engländer den modernen Rasensport etablierten, spielten die Franzosen das „Jeu de Paume“, wobei die Spieler bei jedem Aufschlag dem Gegner „Tenez“ (Halten Sie den Ball) entgegenriefen. Und – auch das gehört zum Anbeginn der Sportmode: Nicht immer macht die Kleidung den Sportler. Sie war und ist oft eine modische Finte, um anzudeuten, in welcher gesellschaftlichen Liga man spielen will.
Welche Sportart man trieb, war nämlich immer auch Statussymbol. Adlige fochten, jagten und ritten, das gehobene Bürgertum liebte später Tennis, Polo, Golf, Segeln oder Skifahren. Die Jahre zwischen den Weltkriegen wurde entscheidend für die Beziehung zwischen Mode und Sport. Die ersten Kleidungsstücke, die speziell für den Sport entworfen wurden, kamen auf den Markt: Darunter das Lacoste-Poloshirt, mit dem man heute ins Büro geht, ohne je ein Polospieler gewesen zu sein. Coco Chanel, die mit leichten Strickstoffen und Marinelooks nicht nur eine Pionierin der Strandkultur und der sportlichen Bräune wurde, druckte auf ihre Visitenkarten „Chanel – Couture. Sport“.
Der Erfinder des Poloshirts, der Tennisspieler René Lacoste, begann seine Karriere auf dem Spielfeld, bevor er auf den Laufsteg trat. Emilio Pucci war Mitglied der italienischen Olympiamannschaft von 1936 oder Ottavio Missoni, der Weltmeister im 400-Meter-Lauf. Modedesigner suchten den Weg in die Stadien, indem sie die Uniformen der Olympischen Spiele entwarfen, von André Courrèges über Issey Miyake bis hin zu Balmain oder Lanvin. Mode und Sport, sie haben sich schon immer die Bälle zugespielt.
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